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Volkskrankheit Depressionen im Fokus der Aufmerksamkeit

Am 3. Oktober ist Europäischer Depressionstag. Depressionen sind weit verbreitet – mindestens 15 Prozent der Bevölkerung erkranken im Laufe ihres Lebens daran. Die gute Nachricht: Wer bereits eine depressive Episode erlitten hat, kann zwar rückfällig werden, grundsätzlich ist eine Depression aber heilbar.

Psychische Erkrankungen sind Volkskrankheiten. Jeder Dritte ist im Laufe des Lebens von einer psychischen Störung betroffen. Dennoch werden seelische Erkrankungen häufig verschwiegen, weil sie zu Stigmatisierung und Ausgrenzung führen – mit schwerwiegenden Folgen für die Betroffenen, ihre Angehörigen und unsere Gesellschaft insgesamt.

Das gilt auch für Depressionen. Depressionen gehören zu den häufigsten und hinsichtlich ihrer Schwere am meisten unterschätzten Erkrankungen. Die Häufigkeit von Depressionen unterscheidet sich innerhalb der einzelnen europäischen Länder deutlich. In Deutschland sind Männern besonders häufig betroffen. Ähnliches gilt für Minderjährige. Während der Pandemie könnten psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen um rund 30 Prozent zugenommen haben. Innerhalb von zehn Jahren habe sich die Zahl der Depressionen bei Minderjährigen fast verdoppelt. Das zeigen Auswertungen von Versicherungsdaten der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH). Dem Statistischen Bundesamt zufolge hat auch die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die wegen einer Depression in einer Klinik behandelt wurden, stark zugenommen.


Definition und Symptome von Depressionen

Eine Depression ist mehr als eine vorübergehende Phase im Leben, in der man „deprimiert“ ist, oder Unlust oder ein Stimmungstief verspürt. Aus medizinisch-therapeutischer Sicht ist eine Depression eine ernste Erkrankung, die das Denken, Fühlen und Handeln der Betroffenen beeinflusst, mit Störungen von Körperfunktionen einhergeht und erhebliches Leiden verursacht. Häufig können sich Betroffene nicht allein davon befreien und benötigen professionelle Hilfe. Liegen zwei Wochen oder länger mindestens zwei Haupt- und zwei Nebensymptome vor, sprechen Ärzte von einer Depression. Dazu gehören Verlust von Interesse und Freude, depressive Stimmung, verminderter Antrieb sowie verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit, vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen, Appetitminderung, Schlafstörungen und Suizidgedanken. Die Form, die Schwere und der Verlauf unterscheiden sich von Mensch zu Mensch. Bei der Diagnose wird zwischen einer leichten, einer mittelgradigen und einer schweren Depression unterschieden. Diese sollte in jedem Fall von einem Arzt gestellt werden.


Depressionen vorbeugen:
Die Bedeutung von Ernährung

Depressionen sind anders als Psychosen stark von äußeren Einflüssen abhängig. Alter, Zugang zur Gesundheitsversorgung, die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, Arbeitsplatzunsicherheit, Lebenshaltungskosten, soziale Ungleichheit und ökonomische Krisen gehören zu den Risikofaktoren. Hinzu kommt: Andauernder Stress, laut der WHO eine der größten Gesundheitsgefahren des 21. Jahrhunderts, kann zu Burnout führen. Burnout ist wiederum ein Risikofaktor für das Auftreten anderer schwerwiegender Erkrankungen wie Depressionen.

Die Studie „MooDFOOD“ von Eurostat hat unter anderem untersucht, ob Depressionen durch bewusstere Ernährung und Nährstoffergänzung vorgebeugt werden kann, insbesondere bei der Neigung zu Übergewicht. Zum Hintergrund: Menschen mit Übergewicht gelten als anfälliger für Depressionen und depressive Symptome. In Deutschland sind 67 Prozent der Männer und 53 Prozent der Frauen übergewichtig; ein Viertel der Erwachsenen ist stark übergewichtig (adipös).

Die Ergebnisse: Erstens könnte eine gesunde Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Fisch, Hülsenfrüchten und Olivenöl ist und kaum rotes Fleisch und fettreiche Milchprodukte enthält, das Risiko einer Depression senken. Zweitens können depressive Symptome bei Menschen mit Übergewicht durch Gewichtsverlust reduziert werden. Drittens konnte wissenschaftlich nicht belegt werden, dass Nahrungsergänzungsmittel einer Depression vorbeugen. Die SMILES-Studie bestätigt den Zusammenhang zwischen Ernährung Depression. Die Untersuchung zeigt, dass eine Ernährungsberatung die depressiven Symptome von älteren Erwachsenen deutlich abgeschwächt hat – die mediterrane Ernährung stand hierbei im Fokus.

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